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5 Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 – 1888)… begann bereits als 17-Jähriger die Offizierslauf-bahn in der preußischen Armee. Zwischen 1845 und 1865 war er Bürgermeister von Weyerbusch, anschließend von Flammersfeld und schließlich in Heddesdorf. Bereits 1846 ließ er, ganz der genossenschaftlichen Idee folgend, nach der Hungersnot Brot für die Armen backen und gründete schon ein Jahr später den ersten Brotverein, nachdem er schon kurz nach seinem Amtsantritt eine Schule bauen ließ. Außerdem war er für den Bau einer Straße von Weyerbusch nach Hamm verantwortlich, die seit 1984 „Historische Raiffeisenstraße“ genannt wird. Durch Missernten war die Landbevölkerung oft auf Wucherer angewiesen, die sie aufgrund der Tatsache, dass zu damaliger Zeit viele Bürger nicht Lesen, Rechnen und Schreiben konnten, „über den Tisch zogen“. Viele Handwerker und Bauern verloren durch die steigenden Zinsen für geliehenes Geld Haus und Hof und damit ihre Existenzgrundlage. Nach der schlechten Ernte im Winter 1846 wurde Brot unbezahlbar. Zunächst sammelte Raiffeisen bei Wohlhabenden Geld ein, um es zu bezahlbaren Zinsen an Bauern zu verleihen. Leider investierten nicht alle Bauern das Geld in ihre Landwirtschaft, sondern in Tabak und Alkohol, worauf sich die Geldgeber abwandten. Dann nahm der innovative Bürgermeister die armen Leute selbst in die Pflicht. Er gründete den „Flammersfelder Hilfsverein zur Unterstützung unbemittelter Landwirte“, bei dem die Bauern Geld ansparen, oder aber zum Ankauf von Vieh und Geräten günstig leihen konnten. Sie hafteten untereinander uneingeschränkt und kontrollierten sich gegenseitig, was sehr gut funktionierte. Bereits 1865 wurde Raiffeisen aufgrund seines Augenleidens pensioniert, widmete sich aber weiterhin dem Aufbau der Genossenschaften. 1881 gründete er die Raiffeisen Druckerei in Neuwied. Ҁ\Ǹɕ ȐȨȽȐɑ ǸȵȵȐȨȽȐ ȽȨȃȣɜ ɕȃȣǸпɜ Ѯ Friedrich Wilhelm Raiffeis en und Herman n Schul ze-Delit zsch ge lten als die Grü nderväter der Genoss enschaf ten. Ob wohl sie vom G rund he r gleich e Ziele v erfolgte n, ware n beide ze rstritten und tru gen ihre n Konfl ikt zunä chst in d er Press e, späte r auch j uristisch aus. Sch ulze-De litzsch w ar ein li beraler demokr atischer Geist, währen d Raiffe isen vor allem a us chris tlicher Ü berzeug ung ha ndelte. Beide h atten fa st zeitg leich di e gleich e Idee un d riefen nach d er Hung ersnot 1 846 Hilf skomite es ins Le ben, die aber nu r kurzfristig E rfolg br achten. Deshal b sucht en sie u nabhän gig von einande r weiter hin nac h nachha ltigen L ösunge n. Die g enossen schaftlic he Idee wurde also aus der No t gebor en und kan n heute auf ein e über 1 60-jähri ge Erfo lgsgesch ichte zu rückblic ken. Sie ist der deutsch e Expor tschlage r. Heute sind w eit über 800 M illionen Mensch en in ü ber 100 Ländern der Erd e Geno ssensch aftsmitg lieder … und di e Zahl s teigt ste tig. Das Motto Raiff eisens „ Was ein er allein e nicht schafft, das sch affen vi ele“ ver bindet M enschen und füh rt sie au ch heut e noch gemein sam zum Erfolg. ȇǸɕɕȃȣ ǸпȐȽɨ ȨȐȵȐѱѽ | |
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